ZWEI URAUFFÜHRUNGEN BEI DEM FESTIVAL BRIDGES WIEN

Mit zwei Uraufführungen und einem Fokus auf neue Musik aus Österreich tritt das Ensemble Interface am 15. April bei dem Festival «Bridges» in Wiener Konzerthaus ein.
Das Konzept von «Bridges» besteht darin, Ensembles aus dem näheren und ferneren Ausland nach Wien zu bringen, um hier neue Musik österreichischer Provenienz (im weitesten Sinn) zu präsentieren. Von diesem Brückenschlag und schwunghaften Freihandel können produzierende und reproduzierende Musikerinnen und Musiker gleichermaßen profitieren – vor allem aber das Publikum. Programmatisch reicht der Bogen von der Musik der Wiener Schule bis hin zu Uraufführungen neuester Kompositionen. Werke von Arturo Fuentes, Klaus Lang, Pierluigi Billone und Bernhard Gander sind an je zwei Abenden zu hören, Johannes Maria Staud, der derzeit wohl erfolgreichste österreichische Komponist seiner Generation, ist sogar an allen drei Abenden vertreten.

Alexander Kaiser und Javier Quislant García über den neuen Stücken:

go in and you’ll never come out

“In dieser Kompostion stehen sich zwei klangliche Zentren gegenüber. Eines statisch, mechanisch, kaputt. Ähnlich einer knarrenden, mit all ihren Teilen aneinander reibenden Maschine. Das andere hektisch, wild, aufgewühlt. Eine Schichtung mehrerer unabhängiger Linien, welche zusammen einen fortlaufenden, nach vorwärts drängenden Strom bilden. Beiden liegt die Idee einer immer wieder aufs neue wiederkehrenden, verfälschten Wiederholung zu Grunde, die teils geradlinig, teils verflochten zum Vorschein kommt. Die zwei Klangbilder versuchen sich dabei ständig gegenüber dem anderen zu behaupten. Ausgang ungewiss…” _ Alexander Kaiser


Tornasolando el flanco

“Die verzerrte Natur des Klanges ist der Ausgangspunkt für die formale Konzeption des Stückes. In dieser Arbeit ist die Konzeption der Natur des Klanges (etwa wie in Klangkategorien konzipiert) mit der formalen Konzeption (Erzählen im Stillstand) eng verbunden. Von einem Klang, der durch die Thematisierung seiner spezifischen Eigenschaften geprägt ist, wird ein neuer Klang in einem wechselschäften Raum sich projiziert. Es sind neue Details und Ebenen entdeckt. Es handelt um ein Prozess der Unterbrochenes, welche im Gegensatz zur das entwickelten musikalischen Material, erscheint immer offensichtlicher, und wird thematisiert, bis sie sich schließlich in Form einer abrupten Genese zeigt.” _ Javier Quislant García