Zwischenzone Ost – Wien
17. Oktober 2013
Jeunesse Wien | Porgy & Bess
Europas östliche Grenze ist historisch und kulturell von ständiger Bewegung geprägt. Seit Jahrhunderten sind Städte wie Berlin, Wien, Warschau und Triest Schnittstellen ost- und westeuropäischer Kultur: Hier wird Austausch gelebt und Konflikte treten auf.
Die in der heutigen EU als ‘Osteuropa’ definierte Region umfasst Länder, deren europäische Zugehörigkeit vor historischem und zeitgenössischem Hintergrund nicht eindeutig ist: Staaten wie Russland, die Türkei und Griechenland befinden sich in einer gleichzeitig ‚inneren und äußeren Position‘. Dadurch entstehen neue Grenzen, an denen Konformität und Andersartigkeit zu Auseinandersetzungen provozieren. Deutschland spielt dabei eine zentrale und identitätsbildende Rolle in der EU – und sieht sich selbst noch immer mit seiner eigenen Ost-West-Vergangenheit aufgrund der jahrzehntelangen inneren Teilung des Landes konfrontiert.
Das Konzert reflektiert die kulturelle Komplexität dieser Zwischenzone Ost und vereint Werke von Panayiotis Kokoras (Griechenland), Onur Yıldırım (Türkei), der beiden in Deutschland lebenden Komponisten Jagoda Szmytka (Polen) und Sergej Newski (Russland), und des in Ostberlin geboren und aufgewachsenen Komponisten Helmut Oehring.
Programm
Panayiotis Kokoras: Delirium für Flöte, Cello und Klavier (2008)
Helmut Oehring: Leuchter (aus: kurz im Müll gestochert) für Flöte, Cello und präpariertes Klavier (1994)
Sergej Newski: Wut für Flöte, Cello, Klavier, Schlagzeug (2013) – Uraufführung
Georgy Dorokhov: Manifest for 3 polyfoams and the bows (2009)
Onur Yıldırım: upa.naxturušu für Flöte, Cello, Klavier, Percussion (2013) – Uraufführung
Jeunesse Wien | Porgy & Bess
Riemergasse 11
1010 Wien
Aus der Sicht der Komponisten… (pdf)
Ensemble Interface